"Glänzende Aussichten"

- Klima, Konsum und andere Katastophen

Gemeinsam eröffneten Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner und Annette Greier vom Weltladen die Ausstellung „Glänzende Aussichten“ mit ihren 99 Karikaturen zu den Themen Klima, Konsum und anderen Katastrophen auf der Galerie des Rathauses, welche auf Initiative des Weltladens nach Wetzlar geholt worden war.

 

 

Vier Wochen lang können Besucher die Zeichnungen von vierzig Karikaturisten, welche das Hilfswerk Misereor zusammengestellt hat, anschauen. Dabei werden sie nicht umhin können, nach dem Motto „Über Karikaturen sollte man nicht nur schmunzeln, sondern auch nachdenken“ zu handeln, so Manfred Wagner. Denn die Bilder, so der Oberbürgermeister, eröffnen „einen ganz besonderen Zugang zu den Themen und insbesondere zu den Widersprüchen unserer Zeit“: Lebensstil, Konsum, Klimawandel und Gerechtigkeit. Dabei gelte es – nicht nur, aber auch von der Politik – Lösungsansätze zu erdenken, welche der Verantwortung für die Welt und zukünftige Generationen gerecht werden. Die Wünsche nach einem friedvollen Zusammenleben, dem Erhalt der guten Lebensumstände, billigem Konsum und weltweitem Reisen können aber nicht nach dem Prinzip „Wasch mich, aber mach‘ mich nicht nass !“ funktionieren, so Wagner, stattdessen müssten neue Wege eröffnet werden, die auch durchaus unbequem sein könnten.

 

 

Und dass es höchste Zeit zum Handeln ist, ergänzt Annette Greier, die zweite Vorsitzende des Trägervereins Eine-Welt-Haus e.V., in ihrer Rede, müsse inzwischen für jeden Menschen, der mit offenen Augen durch die Welt gehe, unübersehbar sein: extremere Wetterphänomene, die Brände nicht nur in Australien, Taifune, Dürren – sie alle machen deutlich: der Klimawandel ist längst da. Und sie stellt klar: „Diese 99 Karikaturen, die wir hier im Rathaus nun versammelt sehen können, machen deutlich: Es gibt keine Ausrede mehr ! Niemand kann mehr behaupten, er habe es nicht gewusst. Er habe es nicht verstehen können, weil der Sachverhalt zu kompliziert war. Ein Bild – eine Textzeile – und alles ist klar !“ Jede einzelne Zeichnung bringe eine „ Aussage so sehr auf den Punkt, dass es dazu keinerlei weiteren Erklärung mehr bedarf.“ 99 Mal sage jeweils „wirklich ein Bild mehr als tausend Worte !“

 

 

Ein hungerndes Kind am Straßenrand und ein SUV mit Biosprit fährt vorbei: „Essen auf Rädern“ - nur ein Beispiel dafür, wie dem Betrachter mehr als einmal das Lachen im Halse stecken stecken bleiben kann. Aber nicht nur Wirtschaft und Politik kriegen „ihr Fett weg“, sondern auch die Verantwortung des einzelnen wird immer wieder thematisiert: Konsum, Bequemlichkeit, Starrköpfigkeit, Gier und vieles andere mehr. Jeder Betrachter finde sich sicher in mehr als einem Bild wieder, so Greier. Deshalb empfahl sie „Wenn der innere Schweinehund wieder einmal die Oberhand gewinnen möchte, denken Sie an Ihr Lieblingsbild aus dieser Ausstellung. Dann fällt Ihnen vielleicht das Richtig-Machen leichter.“

 

 

Die Ausstellung kann noch bis zum 6.März 2020 während der Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden.